INSOBEUM

Schule ab 1880 - die "alte" Schule wird gebaut

Die bisher genutzte Schule wurde abgerissen und das Material verkauft. Der Gutsbesitzer Michael Bernstein stellte das Gelände im Tausch gegen  ein 10 Quadratruten großes Stück des ehemaligen Schulgartens bzw. Schulhausplatzes an der Kirche zur Verfügung.

Am 10. Mai 1880 wurde das neue Gebäude in der Nähe der Luthereichen eingeweiht. 235 Schüler lernten nun hier. Und schon im Jahre 1892 wurde ein Anbau angefügt. Er verfügte über einen Werkraum und eine Wohnung. Die Giebelseite zeigte in Richtung Schulstraße. Die Herzogliche Schulinspektion nahm den Bau am 12.09.1893 ab.

Die Zahl der Schüler stieg weiter, 1898 waren es bereits 401. Es wurde ein Schulerweiterungsbau nach Westen hin errichtet, in dem später der Chemie– und Physikraum sowie ein Fotolabor eingerichtet wurden.

1910 erfolgte erneut ein Anbau an das bisherige Schulgebäude. Die Längsseite erstreckte sich in Richtung Schulstraße, die andere Seite zur B180, damals Meuselwitzer Straße. Es wurde eine Niederdruckdampfheizung installiert und die Schule erhielt elektrisches Licht. In der Schule gab es 5 Klassenzimmer, 2 Wohnungen und eine Schulküche. Alle sieben Lehrer, die in diesem Jahr an der Rositzer Schule unterrichteten, wohnten in den Dienstwohnungen des Gebäudes.

Eine Turnhalle stand der Schule nicht zur Verfügung, deshalb wurde die Möglichkeit, die sich durch den Turnverein bot, begrüßt. Im Jahre 1913 wurde durch den 5 Jahre zuvor gegründeten Turnverein Vater Jahn eine Turnhalle errichtet. Daraufhin beschloss der Schulvorstand, dass die Schüler am Turnunterricht der evangelischen Schule teilnehmen sollten.

Katholische Privatschule

Mit der zunehmenden Industrialisierung hatte sich auch der Anteil der katholischen Einwohner erhöht, womit die Anzahl an katholischen Schulkindern ebenfalls stieg. Mit dem Bau der katholischen Kirche an der Altenburg-Meuselwitzer Straße wurde gleichzeitig eine katholische Privatschule eingerichtet, die am 14.04.1902 eröffnet wurde. 104 Kinder lernten dort. Im Jahre 1913 stellte man die Schule einer Volksschule gleich.

Aus dem Schulleben

Am 22.07.1883 wurde das 50-jährige Jubiläum der Luthereichen mit einem Fest und einem Festzug gefeiert.
 
Am 10.11. 1883 wurde an den Luthereichen der 400. Geburtstag von Martin Luther gewürdigt. Die Schüler der Klassen I und II erhielten je eine Lutherbrezel und ein Heft „N. Fries, Martin Luther, ein Festgruß zum 10. November 1883“ und die Schüler der Klassen III und IV erhielten je eine Lutherbrezel, welche der Schulvorstand bewilligt hatte.
Im Jahre 1892 blieb die Schule eine Weile wegen Cholera geschlossen. 
 
1908 fand das 75. Kinderfest in Gorma statt und dessen Begründer M. Fritsche  und M. Rothe erhielten einen Eichenkranz mit Schleife. Die Kinder und Lehrer  erhielten als Andenken je eine Tasse mit entsprechender Goldschrift. 
1923 wurde der „Moralunterricht“ eingeführt, den 10% der Schülerschaft besuchten.

Aufbruch zum Umbruch

Mit dem Zusammenbruch des deutschen Kaiserreichs im November 1918 setzte eine demokratische Umgestaltung ein.  Der Unterricht entfernte sich von der Kirche und neue Werte waren „Frieden, Freiheit, Demokratie“. Die Lehrer, die im Sinne des Kaiserreichs erzogen und unterrichtet hatten waren hier besonders gefordert. Das Schulwesen blieb auf Grund fehlender einheitlicher Beschlussfassung weiterhin Ländersache.
     
In der Zeit von 1918 bis 1937 wurde die Rositzer Schule „Pflichtschule“ genannt. In Rositz schritt die Entwicklung der Industrie weiter voran und wieder machte es sich erforderlich, eine neue Schule zu errichten.
So kam es im Juni 1925 zur Grundsteinlegung für den Schulneubau auf dem Kellerberg, der im Laufe des Jahres zu Ende gebracht werden konnte.

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